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Der "Megatrend Nachhaltigkeit" stellt Unternehmen und die Staatengemeinschaft vor besondere Herausforderungen:

Welche Regulierungen sind nötig und möglich, um auch Unternehmen einzubinden, ehrgeizige Klimaziele zu erreichen und Menschenrechte besser zu schützen? Wie sollen Berichtspflichten (non-financial Reporting) inhaltlich justiert und ihre Einhaltung wirksam kontrolliert (Bilanzkontrolle und Enforcement) werden, um einerseits ein "Greenwashing" zu vermeiden, andererseits aber Unternehmen und Informationsadressaten auch nicht zu überfordern? Braucht es neue Haftungsvorschriften? Welche ESG-bezogenen Haftungsrisiken für Unternehmen, deren Organpersonen, Prüfer und Berater bestehen bereits und wie wirken sie? Wie kann das Corporate Governance System der Unternehmen in Richtung Nachhaltigkeit optimiert werden? Empfehlen sich vielleicht ganz neue Rechtsformvarianten? Ferner: Können "grüne" Finanzierungsbedingungen helfen, Kapitalströme in Richtung "grüne" Investitionen umzulenken? Wie sollten solche Finanzierungsbedingungen ausgestaltet sein? Droht mit der EU-Taxonomie eine Überforderung der Unternehmen? Schließlich: Braucht es neue steuerliche Rahmenbedingungen? Wie kann sichergestellt werden, dass mulitnationale Unternehmen ihren "fair share of taxes" zur Finanzierung der Staaten beitragen und gemeinwohlschädliche Steuerumgehungen bekämpft und vermieden werden? Wie können Tax Compliance Management Systeme optimiert und z.B. Reputationsrisiken aus aggressiven Steuergestaltungen (aggressive tax planning) reduziert werden? Usw. usf. 
 

Das Spektrum der berührten Rechtsfragen, sowohl zum geltenden Recht als auch zur Bewältigung der Regulierungsaufgabe de lege ferenda, ist gewaltig! Berührt sind insbes. die "Schnittmengenforschungsfelder" von Prof. Dr. Joachim Hennrichs, nämlich das Bilanzrecht (Reporting), das Gesellschaftsrecht (Corporate Governance), das Bürgerliche Recht (Haftungsrecht) und das Steuerrecht.
 

Die skizzierten Fragen rechtswissenschaftlich intradisziplinär, aber auch interdisziplinär und mit der Praxis vernetzt zu untersuchen, ist Aufgabenfeld des neuen INUR (Institut für Nachhaltigkeit, Unternehmensrecht und Reporting), das die Fakultät im Mai 2022 gegründet hat. 


 

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